Bewertung des eigenen Körpers

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Hallo,
ich (weiblich 25) habe Züricher Probleme mit meiner körperlichen Wahrnehmung. Ich war nie extrem übergewichtig und würde vermutlich auch jetzt als eher dünn eingestuft werden. Ich bin sehr sportlich habe aber eine gesunde Menge an fett. Und an guten Tagen wie heute kann ich das auch halbwegs akzeptieren. Ich glaube ich wurde mein ganzes Leben damit konfrontiert, und auch in der Schule gemobbt, dass ich ein bisschen “fester” bin. Ich habe mit 16 angefangen viel Sport zu machen und dadurch auch abgenommen und seitdem einen eher sportlichen Körper. Mein problem ist nur das ich hab an Tagen an denen ich keinen Sport gemacht habe, oder vielleicht aufgrund meiner Periode einen aufgeblähten Bauch habe, meine Körper nichtmal im Spiegel anschaun kann. Wenn ich 1 2 Klips zunehmen sollte endet das meisten in Wutanfällen oder Panikattacken. Ich kann mich einfach nicht mit meinem Körper anfreunden. Am einen Tag fühl ich mich halbwegs wohl und am 2. Kann ich mich selbst nicht ertragen. Ich glaub ich habe mich noch nie als wirklich perfekt empfingen egal wie sehr ich an meinem Körper arbeite. Ich merke einfach das ich eine komplett andere wahrnehmung von meinem Körper hab als Außenstehende. Ich würde mich so gern mögen aber ich weiß nicht wie, ich will nicht vor anderen Menschen essen weil ich Angst habe jemand könnte denken ich essen zu viel, ich Kauf mir Kleidung die ich nie trage weil ich mich dann doch nicht traue und bin im jeden Tag kampf mit mir selbst . Ich weiß einfach nicht wie ich das dickliche gemobbte Kind von früher hinter mir lassen kann weil ich trotzdem in dieser Rolle fest stecke obwohl mein Körper schon lange ganz anders aussieht.

1 comment

  1. Es ist ganz toll von Ihnen, wie konkret und differenziert Sie sich Gedanken über Ihr aktuelles Empfinden und Verhalten gemacht haben. Die Fähigkeit eigenes Verhalten und Fühlen kritisch zu reflektieren birgt die Möglichkeit in die Entscheidungsfähigkeit, ins Handeln zu kommen.
    Gleichsam wirkt es so, als ob Sie sich mit sehr vielen Bewertungen/Entwertungen konfrontiert sehen, die eben Einfluss auf Ihr Verhalten und Ihre Gefühle haben. Zudem beschreiben Sie bereits eine längere Geschichte mit dem Thema ‘Körper’ und wie dieser gesehen wird.

    Sie beschreiben das ‘dickliche gemobbte Kind’. Machen wir nicht den selben Fehler und bringen diesen kindlichen Anteil in die Lage, mit vielen Entwertungen und Bewertungen umgehen zu müssen. Überlegen Sie vll., was dieser kindliche Anteil brauchen könnte. Vll. braucht er einen zärtlichen Blick, eine Zuwendung, ein an der Hand nehmen oder auch ganz andere positive Zuwendungen und Schutz. Vll. möchten Sie darüber nachdenken, wie Sie diesen kindlichen Anteil besser kennenlernen und sich gegenseitig annähern können.

    Gerade, wenn es um die eigenen Körperwahrnehmungen und das damit verbundene Selbstbild geht, ist es oftmals schwierig über eigene Bewertungen hinauszugehen. Suchen Sie sich auch Unterstützung bei einem:einer Psychotherapeut:in, der:die mit Ihnen gemeinsam neue Möglichkeiten erarbeitet!