Chronische Schlaflosigkeit

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Ich bin jetzt schon seit knapp 2 Jahren mit Schlafstörungen. Oftmals meint man das es wenn nicht körperlicher Ursprung dann Psychisch sein soll. Die einzige Angst die ich aber immer wieder habe sind die Folgen von den Schlafproblemen. Ich merke es schon geistig (starke Vergesslichkeit, Unkonzentriertheit). Habe auch schon vieles ausprobiert aber nichts hilft irgendwie. (Bin 19 Jahre alt)

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  1. Zwei Jahre lang immer wieder mit Schlafproblemen konfrontiert zu sein, erschwert ungemein das Leben! Viele Bereiche in unserem Leben sind durch Schlafmangel oder mangelnde Schlafqualität betroffen. So wie Sie Ihre Befindlichkeit schildern und Ihre Begleiterscheinungen des „Nicht-schlafen-Könnens“ erleben, leidet die Vitalität, Konzentration und Stimmung. Was sonst selbstverständlich war – nämlich schlafen, rückt das „Nicht-schlafen-Können“ immer mehr in den Fokus.

    Schlaf ist ein sehr komplexes Thema. Viele Faktoren können in Zusammenhang mit dem Schlafen bzw. „Nicht-schlafen“ stehen. So macht natürlich auch der Tag die Nacht. Erlebnisse, ein sehr dichtes Arbeitsprogramm, Sorgen, Gedankenkreisen können zu Anspannung führen und uns abends den Schlaf rauben. Schlaf ist aber auch ein gelerntes Verhalten und Gelerntes kann wieder verlernt werden.

    Wichtig ist auch, dass das Bett mit angenehmen Gefühlen und mit dem Gedanken des Schlafens verbunden ist. Nach einer zweijährigen Schlafproblematik könnte dies gestört sein, so wie Sie Ihre Befürchtungen formulieren. Bei längeren Schlafproblemen steht das Bett sehr häufig mit negativen Gefühlen des „Nicht-schlafen-Könnens“ in Verbindung.
    Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, haben sich folgende Verhaltensregeln bewährt, um wieder das Bett mit positiven Gefühlen zu verbinden.

    1. Gehen Sie nur ins Bett bei starker Müdigkeit!
    2. Benutzen Sie das Bett nur zum Schlafen (Ausnahme sind sexuelle Aktivitäten).
    3. Sollten Sie im Bett schon längere Zeit wach liegen, stehen Sie wieder auf und gehen Sie einer Tätigkeit nach, bis Ihre Müdigkeit sich wieder verstärkt. Erst dann legen Sie sich wieder in das Bett.
    4. Sollte das Einschlafen abermals nicht funktionieren, verlassen Sie erneut das Bett und beschäftigen Sie sich wieder mit einer angenehmen Tätigkeit (Musik hören, lesen) – Punkt 3.
    5. Stehen Sie morgens immer zur selben Zeit auf (auch wenn Sei nicht schlafen konnten).
    6. Kein Nickerchen tagsüber!

    Versuchen Sie tagsüber Sport zu betreiben und/oder Entspannungsübungen durchzuführen. Und ganz wichtig: Vermeiden Sie mindestens eine Stunde vor dem Schlafen gehen – besser zwei Stunden – blaues Licht (Computer, Handy). Das blaue Licht hemmt das Schlafhormon Melatonin, das wir zum Schlafen benötigen.

    Sollten Sie Ihre Schlafprobleme noch nicht medizinisch abgeklärt haben, empfehle ich Ihnen dringend dies zu tun. Suchen Sie einen Internisten auf und klären Sie ab, ob hier biologische Faktoren, wie beispielsweise die Funktion der Schilddrüse, im Zusammenhang mit Ihren Schlafproblemen stehen.

    Wenn hier keine Faktoren erhoben werden können, die mit der Schlafproblematik in Verbindung stehen, lassen Sie sich von einem/einer Psycholog:in/Schlafcoach ein Stück begleiten. Schlaf ist ein sehr komplexes Thema. Mit einem Schlafcoach können Sie ganz speziell Ihre individuellen Hindernisse zum Schlafen „aufspüren“ und einen neuen schlafförderlichen Weg einschlagen.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute auf dem Weg zu Ihrem gesunden Schlaf!