Die Weihnachtszeit und unsere Beziehungen

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Die Weihnachtszeit ist eigentlich für mich die schönste Zeit im Jahr, allerdings kann ich mich seit ca. 2 Jahren darüber nicht mehr freuen. Es passiert zu viel Negatives in meinem Leben… Ich fühle mich einsam, verlassen und alleine. Ich kämpfe mit dem Streit meiner Eltern, Alkoholismus in der Familie, mit Zukunftsängsten, Tod, mit der Corona-Pandemie, einer unglücklichen Liebe und noch vielem mehr.. Es ist erst der 10. Dezember, aber ich wünsche mir jetzt schon, dass Weihnachten, mit allen Feiertagen und Silvester vorbei ist und das neue Jahr startet. Das neue Jahr wird es zwar nicht besser machen, aber immerhin sind die Tage vorbei, vor denen ich fast schon Angst habe. Es wird im neuen Jahr genau so weitergehen – der Mann den ich liebe, wird mich weiter ignorieren, meine Eltern weiter streiten, in der Familie wird weiter getrunken werden, die Corona-Pandemie geht weiter, ich werde mich auch dann noch einsam und verlassen fühlen. Wie kann ich es schaffen, mich wieder auf diese Tage zu freuen, meine Weihnachtsvorfreude wieder zu bekommen? Wie kann ich dem neuen Jahr zuversichtlich entgegenblicken, wo ich doch weiß, dass sich nichts ändern wird? Ich habe auch heuer wieder alles versucht: Kekse sind gebacken, Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt, Weihnachtsplaylists erstellt, Geschenke eingekauft, etliche Weihnachtsfilme angeschaut,… es ist alles bereit, für “die Zeit im Jahr” – nur die Stimmung fehlt. Wenn ich doch nur eine Stunde mit dem Menschen hätte, den ich am meisten liebe auf dieser Welt, das wär für mich “mein Weihnachten”…

1 comment

  1. Zur Weihnachtszeit wird für viele die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen besonders deutlich spürbar. Nicht immer erfreulich. Und da, wo es im Zwischenmenschlichen nicht erfreulich ist, sind wir sehr auf uns selbst zurück geworfen, das heißt, ich mache mir bewusst: Mit wem fühle ich mich wohl, wo ist wirklich Gemeinsamkeit? Wo möchte/muss ich mich abgrenzen? – Wenn es ein Alkoholproblem in der Familie gibt, ist das Abgrenzen dringend anzuraten. Die betreffende Person braucht unbedingt therapeutische Unterstützung!
    Wenn Sie sich von dem Mann, den Sie lieben, ignoriert fühlen, ist es vielleicht Zeit für ein klärendes Gespräch?
    Sie schreiben über mehrere schwierige Themen, das klingt, als wäre auch mal Zeit der Trauer Raum zu geben. Wenn das, was ist, traurig macht, braucht diese Trauer auch Zuwendung, sie verschwindet nicht, wenn man nur versucht, sich aufzuheitern. Vielleicht ist es Zeit für eine emotionale Bestandsaufnahme, als Basis für eine Neuordnung? Es passiert ständig Veränderung, das ist einfach Leben, oft versuchen wir, das auszublenden. Wenn wir versuchen an Gewohntem fest zu halten, machen wir es uns selbst schwer. (In den letzten beiden Jahren, war es wohl für uns alle sehr intensiv.) Und Veränderung könnte auch ein wenig neugierig und unbedingt hoffnungsvoll machen! (“Wenn wir aufhören zu hoffen, kommt das, was wir befürchten, bestimmt”)
    Haben Sie auch FreundInnen, mit denen Sie sich unkompliziert wohlfühlen können? Gibt es auch Bereiche in Ihrem Leben, die gut sind, oder zumindest ok?
    Zum Thema Weihnachten noch eine Anregung: Was bedeutet dieses Fest für Sie? Gibt es einen spirituellen Bezug? Erinnern Sie sich an ein richtig schönes Weihnachtsfest, wie war das? Ich glaube, dass auch Feste immer wieder von uns neu erfunden werden wollen. Das äußere Weihnachten (Dekoration, Musik, Kekse….) muss mit dem inneren Weihnachten zusammenkommen, damit es Freude macht.
    Es scheint bei Ihnen einiges zusammen zu kommen, es könnte befreiend sein, neue Blickwinkel zu finden zu alten Themen – vereinbaren Sie in Gespräch bei Anima Mentis!

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