Diverse Themen vor dem 30. Geburtstag

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Ich werde Ende dieses Jahres 30.
Vor einem Jahr hatte ich das Gefühl ein Boreout im Job zu haben und weil ich psychisch nicht mehr konnte suchte ich mir was neues und kündigte im März. Ich zog im April in ein neues Land, zunächst schien alles gut. Ich fand schnell neue liebe Freunde, der Arbeitgeber per se ist angenehm, ich fand schnell eine Wohnung (die ich jedoch leider in der Stadt mit einer anderen Person teilen muss). Nach 2 Monaten habe ich mich eingelebt und die rosa Brille verschwindet langsam. Irgendwie habe ich momentan das Gefühl rastlos zu sein und mein Leben optimieren zu müssen. Eigentlich ziemliche First World Problems, Momentan suche ich stundenlang nach Anlagemöglichkeiten für mein Geld, weil ich Angst habe, dass durch die Inflation gerade wirklich hart erarbeitetes Geld wertlos wird. Ich versuche auch einen Partner zu finden, hänge aber noch an einer Person, die mein Traummann war aber aufgrund eines Jobs in die USA ist und mich seit seinem Umzug geghostet hat, ich hab wirklich Angst alleine zu bleiben während alle anderen in meinem Alter heiraten und Kinder bekommen. Ich bin nicht sehr happy mit dem neuen Job, es ist okay aber ich finde es monoton, nicht fordernd und sehe 0 Beitrag an der Gesellschaft, deswegen sehe ich mich nach 2 Monaten bereits nach was neuem um aber ich muss mindestens ein Jahr bleiben. Ich fühle mich auch hier in der Wohnung nicht all zu wohl, eher wie auf Auslandssemester mit einer nervigen Mitbewohnerin. Alle hier machen ständig Sport und ernähren sich extrem gesund, was auch noch eine Art Druck auslöst nur ja nicht zuzunehmen. All diese Punkte machen mich innerlich irgendwie rastlos und ich fühle mich unwohl und müde.

1 comment

  1. Es scheint mir bei Ihnen ein guter Zeitpunkt zu sein für eine gründliche Innenschau-Phase, eine generelle Orientierung (mit professioneller Begleitung). Das was Sie als “rastlos” beschreiben und der Drang zur “Selbstoptimierung” beschreibt sehr gut den aktuellen kollektiven Zustand junger Leute. Man hat das Gefühl, es wäre nicht genug, was man tut, will immer alles “richtig” und “optimal” machen und oft ist da auch die Angst etwas zu versäumen. (Frage: könnte es sein, dass nie etwas “gut genug” ist? oder woran würden Sie merken, dass etwas gut genug ist?)

    Beruflich haben Sie schon viel Erfahrung gesammelt, jetzt sind Sie in einem Job, der etwas langweilig ist, für den Sie sich aber für ein Jahr verpflichtet haben. Das ist also der aktuelle Rahmen, innerhalb dieses Jahres können Sie herausfinden, was an genau diesem Ort Ihr Lernthema ist. Wenn Sie fachlich nicht sehr gefordert sind, gibt es vielleicht zwischenmenschlich etwas zu lernen? Sehr wichtig erscheint mir, dass Sie schreiben, da wäre 0 Beitrag für die Gesellschaft. Also: in welchem Bereich möchten Sie in Zukunft arbeiten, in dem Sie einen positiven Beitrag fürs große Ganze leisten? Wo können Sie mit Ihrer Begabung und Kompetenz etwas wirklich Sinnvolles tun?

    Sie schreiben, dass Sie noch an dem “Traummann” hängen. Diese Beziehung wurde aber von ihm beendet. Ich glaube, es ist not-wendig, da mal hin zu spüren und die Trennung auch zu betrauern! Finden Sie heraus, was Sie in dieser Beziehung über sich selbst gelernt haben, was auch schön war gemeinsam. Was war so “traumhaft” an ihm? Wenn diese Beziehung für Sie wichtig war, so ist auch das Verabschieden wichtig! Auch Abschied und Trauer brauchen ihren Platz, bevor etwas Neues entstehen kann!
    Viele Menschen in Ihrem Alter äußern diese Sorge, dass sie alleine bleiben würden. Vielleicht ist auch nur etwas Geduld nötig und Vertrauen, dass sich eine neue Liebe finden wird?

    Die “nervige Mitbewohnerin” könnte auch ein interessantes Lernthema sein: entweder suchen Sie sich einen neuen Wohnort -oder: finden Sie zumindest heraus, was genau Sie stört! Vielleicht wäre das Wohnen alleine auch eine gute Erfahrung?

    Alles, was Sie jetzt erleben kann sehr gut für einen not-wendigen Selbsterkenntnis-Prozess genützt werden. (Das ist halt nicht immer angenehm, aber es bringt Klarheit) Vielleicht möchten Sie sich von einer Therapeut:in oder Berater:in begleiten lassen? (gut investiertes Geld!! ) Je mehr Sie wissen, wer Sie sind, desto besser geht es Ihnen! Umso besser können Sie sich orientieren und genau das finden, was jetzt nützlich, interessant, hilfreich ist, egal, wo Sie leben!
    Klar, Sport und gesunde Ernährung sind wichtig, so lange sich nicht alles private Leben darum dreht, alles “richtig” machen zu sollen!
    Ich glaube, es wäre wichtig, dass Sie mehr über sich selbst heraus finden: was Sie stärkt, was Freude macht, was Sie ausprobieren möchten – jetzt und da, wo Sie sind – finden Sie Möglichkeiten, suchen Sie nach dem roten Faden Ihrer persönlichen Lebensfreude! (rastlose Selbstoptimierung macht niemanden glücklich)

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