Einsamkeit & professionelle Hilfestellungen

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Ich bin einsam. Ich habe vielleicht 2-3 Freundinnen, mit denen ich aber nicht wirklich über tiefgehende Probleme sprechen kann. Ich habe auch einen Freund, aber ich vermisse es auch mit Freundinnen Zeit zu verbringen, wie damals, zu meinen Teenagern-Zeiten. Ich bin 26 (w) nicht verheiratet, keine Kinder. Wenn ich zb. auf Instagram sehe wie viele Frauen in meinem Alter mit Freunden essen gehen, Zeit verbringen, Urlaube machen, frage ich mich nur, was stimmt denn nicht mit mir. Ich war noch nie ein Außenseiter oderso, bis zu meinem 22 Lebensjahr hatte ich noch ziemlich viele Freundinnen und auch als Kind/Teenager war ich es gewohnt, nie alleine zu sein. Jetzt frage ich mich nur, was hat sich verändert? Es gibt aber noch sehr viel andere Sachen die mich bedrücken, ich habe so oft nach Therapeuten gesucht aber es hat absolut niemand freie Plätze. Als Kind hatte ich schon mal Suizid Gedanken und inzwischen merke ich, dass diese wieder machmal kommen (also jetzt nicht wegen dem Freunde-Problem) sondern generell.) Meine Familie und ich sind aus dem Krieg geflohen und ich habe fast die Hälfte meiner Verwandten im Krieg verloren, ich war damals 4 Jahre alt und kann mich zwar nicht an alles erinnern, aber an die schwierige Flucht aus meiner Heimat schon. Heute gibt es Momente, in denen ich später erkannt habe, dass sie eventuell mit meinem Trauma zutun haben. Zu Silvester zb. hasse ich es diese Böller zu hören, es versetzt mich in einem kurzen Schock und Angstzustand. Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich als Kind, immer wenn neben uns irgendwo Bomben gefallen sind, ich sehr aufmerksam darauf wurde. Solche Sachen und viele andere auch belasten mich zutiefst und ich hasse es, dass ich nirgends Hilfe bekomme um zu verstehen, was ich erlebt habe und wie ich in Zukunft damit klar komme. Bis vor kurzem hab ich gedacht, dass ich einfach so bin wie ich bin. Erst nach längerem Überlegen stellte ich mir die Frage, ob meine psych. Probleme eventuell aus meiner Vergangenheit kommen (davor habe ich nämlich den Krieg und alles drum und dran einfach verdrängt, es war für mich eine “normale Vergangenheit” die manche Menschen nunmal haben. Heute weiß ich, das war nicht normal. Ich möchte nämlich irgendwann in naher Zukunft selber Kinder und wenn ich bedenke, dass diese all das durchmachen müssten, was ich durchgemacht habe, dann will ich das nicht. Ich wünsche sowas niemandem. Ich habe aber Angst Kinder zu bekommen, da ich mein unverarbeitets Trauma nicht an sie weitergeben möchte. Ich bin es auch so Leid ständig irgendwelche Kontakte zugeschickt bekommen von Psychologen, die mich dann aber trotzdem nicht aufnehmen. Ich hab vor 2 Jahren einen psych. Diagnostik bekommen, mittelschwere Depression, Anpassungsstörung, primäres Traumaerlebnis uvm. Und absolut niemand kann mir weiterhelfen, ich bin am verzweifeln

1 comment

  1. Die Themen, die Sie in Ihrem Posting schildern, können sehr einschränkend wirken. Umso mutiger und kompetent ist es von Ihnen, sich auf diesen Weg der Reflexion zu begeben und sich auch mit diesen Thematiken auseinanderzusetzen.
    Es wirkt sehr verständlich, dass Sie im Zusammenhang mit Ihren traumatischen Erlebnissen Einschränkungen und Belastungen im Alltag empfinden. In diesem Sinne kann auch der Wunsch aufkommen Situationen/Erlebnisse in der Vergangenheit zu lösen und Neues mit Zuversicht anzugehen. Doch hält aktuell vll. noch etwas zurück – und auch das ist ok und kann achtsam aufgenommen werden.

    Nehmen Sie sich Ernst in Ihrem Erleben! Wenn suizidale Gedanken auftreten und diese Ihnen vll. bereits im Alltag begegnen, suchen Sie sich jedenfalls professionelle Unterstützung bei einem/einer Psychotherapeut:in oder Klinischen Psycholog:in. Bei akuten suizidalen Gedanken oder wenn Sie das Gefühl haben, dass diese Gedanken sich mehr und mehr aufdrängen, suchen Sie bitte unbedingt Hilfe bei Professionalist:innen auf. Eine mögliche Liste dazu findet sich bspw. unter folgendem Link: https://schreibenstattschweigen.at/sofort-kontakt/

    Für die ambulante psychotherapeutische Hilfe könnten auch folgende Liste eine Hilfe darstellen:
    https://www.psyonline.at/ (Suche von Psychotherapeut:innen)
    http://www.vap.or.at/ (Anfrage für Psychotherapie mit voller Kostenübernahme)

    Scheuen Sie nicht davor zurück sich ernst und wichtig zu nehmen! Seien Sie achtsam im Umgang mit sich selbst und dem, was in Ihnen aufkommt.