Manchmal wünsche ich mir ein anderes Leben. Ich bin nicht neidisch auf Leute, die es besser haben oder dieses Leben führen, aber ich wünsche es mir trotzdem. Ich habe ein schönes Leben, eine Partnerin, Haustiere, einen tollen Job, ein Haus, ein Auto.. ich könnte mich also auf keinen Fall beschweren und ich wünsche mir auch keine Besserstellung meiner Situation, aber einfach ein anderes Leben. Einen anderen Job, in einem anderen Land, ein anderes Hobby, einen anderen Partner. Warum bin ich so unzufrieden oft, obwohl ich ein schönes Leben habe? Es geht doch vielen anderen so viel schlechter, als mir…
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Anhand Ihres Postings wird die wahrscheinlich für Sie spürbare Ambivalenz sehr deutlich. Zum Einen sollten Sie mit Ihrem Leben zufrieden und glücklich sein, da soweit alles zufriedenstellend läuft. Zum Anderen wird in Ihnen eine Stimme laut, die sich nach dem Anderen, vll. dem Fremden sehnt. Es wirkt so, als würden Sie die zweite Stimme unterdrücken und doch kommt Sie in Ihnen immer wieder auf und wird laut. Diese Ambivalenz auszuhalten, kann oftmals als sehr drückend empfunden werden.
Nehmen Sie zunächst wahr, was Ihnen die zweite Stimme über Ihre Wünsche und Bedürfnisse verrät, ohne etwas zu verändern. Wo erlauben Sie sich einmal, dass nicht alles so perfekt läuft, wie Sie es schildern? Welche Bedürfnisse finden Sie in Ihrem Veränderungsdrang?
Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, eben diese Bedürfnisse und Wünsche im Bestehenden zu realisieren. Das Leben ist Veränderung und wächst auch mit eben dieser. Stillstand hingegen kann entlastend wirken, mit zunehmender Dauer aber zur Belastung werden. Wo können Sie sich bewegen und verändern? Wie könnten Veränderungen auch im Kleinen realisiert werden?
Spüren Sie nach, zunächst ohne Veränderung herbeizuführen. Spüren Sie nach, wo Bedürfnisse verdeckt liegen und wünschen wahrgenommen zu werden.