Gefühle der Einsamkeit

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Einsamkeit und Flucht in soziale Medien

Ich habe ein immer wiederkehrendes Gefühl von Einsamkeit. Damit meine ich nicht dass ich alleine bin, sondern mich einfach einsam fühle.
Ich habe zwar Freunde, die ich fast täglich in der Schule sehe und mich auch hin und wieder in meiner Freizeit mit ihnen treffe und auch eine Familie mit der ich mich sehr gut verstehe. Mit meiner Schwester kann ich auch über fast alles reden, aber trotzdem fühle ich mich einsam und habe das Gefühl das mich keiner versteht. Und obwohl es Personen in meinem Leben gibt, habe ich Angst irgendwann wirklich einsam zu sein(und mich nicht nur so zu fühlen). Ich merke auch wie ich mich aufgrund der Angst immer mehr von Personen distanziere, was ehr kontraproduktiv ist. Ich brauche auch oft viel Zeit für mich um über alles nachzudenken und Situationen zu verarbeiten. Was mir auch auffällt ist, dass ich immer mehr Zeit in sozialen Medien verbringe und es nicht schaffe davon wegzukommen. Das soll jetzt nicht komisch klingen, aber es ist schon fast wie eine Art Sucht. Ich fühle mich dabei nicht mehr so einsam, da ich so das Gefühl habe mit Personen in Kontakt zu treten, ohne sie wirklich zu treffen. Das ganze ist seit der ganzen Corona Sache so. Wenn ich an die Zeit davor denke, wüsste ich nicht jemals solche Ängste und Gefühle gehabt zu haben. Und ich möchte wieder so sein, jedoch weiß ich nicht wie. Da ich mich als introvertierte Person bezeichnen würde, waren große Menschenmengen und Veranstaltungen immer schon nicht die Orte wo ich am liebsten gewesen wäre. Auch habe ich seit Corona immer mehr “Angst” und fehlende Motivation (freiwillig) unter Menschen zu sein.

Ich frage mich ob es mehreren Menschen so geht und woher diese Gedanken kommen? Außerdem würde ich gerne wissen, ob es eine Möglichkeit gibt dieses Gefühl von Einsamkeit wieder loszuwereden, denn ich denke es ist etwas, was in meinem Kopf stattfindet, denn wirklich “alleine” bin ich ja nicht.

1 comment

  1. In Ihrem Posting schildern Sie, dass Sie sich trotz ausreichender sozialer Beziehungen einsam fühlen. Das Gefühl der Einsamkeit, des sich allein Fühlens, kann zur Belastung werden. Diese Einsamkeit, die Sie wahrnehmen, kann zur Belastung werden, vor allem dann, wenn einem selbst die Gründe dafür nicht sehr zugänglich erscheinen.

    Einen ersten sehr wirksamen Schritt haben Sie bereits gemacht – Sie nehmen die Gefühle und Gedanken wahr. Das bewusste Wahrnehmen dessen was sich in Ihnen auftut, schärft den Blick für das, was sich in Ihnen auftut.
    Es gibt viele Menschen, die sich genauso fühlen, wie Sie das empfinden. Im Besonderen stellt die Corona-Krise und die damit verbundenen fehlenden Möglichkeiten und Restriktionen immer mehr Menschen vor derartige Probleme und Empfindungen. Sie sind demnach mit Ihrer Wahrnehmung nicht alleine!

    Die Angst vor sozialen Kontakten, Einsamkeit oder ‘vielen Menschen’ kann unterschiedlicher Art sein. Die Frage, was Sie dabei befürchten, kann erste Ansatzpunkte diesbezüglich bieten. Auf welche Situationen richtet sich die Angst? Was sind die Inhalte etc.?
    Um dieser Situation gerecht zu werden, bietet es sich an, diesbezüglich eine/n Psychotherapeut:in (oder z.B. auch Schulpsycholog:in) zu konsultieren. Diese/r kann sich gemeinsam mit Ihnen eben diesen Wahrnehmungen widmen und mit Ihnen gemeinsam neue Wege und Möglichkeiten erarbeiten.

    Seien Sie weiterhin so mutig und suchen Sie sich aktiv Unterstützung! Sprechen Sie bspw. mit einer Ihnen nahestehenden Person darüber. Das Gespräch kann eine erste Entlastung bieten. Vll. kann Sie diese Person auch dabei unterstützen, weitere Schritte zu planen und aktiv Hilfe aufzusuchen.