Großer Leistungsdruck

3

Ich bin Studentin. Vor mehreren Semestern hat sich meine Prüfungsangst immer mehr gesteigert. Irgendwann war ich so blockiert, dass ich beim Lernen so unkonzentriert und frustriert war, sodass ich dauern geweint habe und Panikattacken hatte. So ist natürlich nichts weitergegangen im Studium. Ich wurde immer schlechter und mein Selbstvertrauen ist total in den Keller gegangen. Ich habe das Gefühl, dass ich gar nichts mehr kann und überall versage. Weil im Studium nichts vorangegangen ist, habe ich stattdessen andere Sachen probiert (Bildungsmäßig, aber auch Jobmäßig). Bei allem hatte ich aber das Gefühl, dass ich nichts kann und mich alles überfordert und stresst. Es ist also mittlerweile nicht nur das Studium, das mich so stresst, sondern ich bin generell sehr schnell gestresst. Und zwar abnormal gestresst und überfordert, bei Kleinigkeiten schon. Deswegen hab ich auch die Ausbildung und auch den Job abgebrochen und bin zurück zu meinem Studium gewechselt. Diesmal wollte ich es entspannter und relaxed angehen. Mit weniger Druck und ohne Nervenzusammenbrüche. Aber kaum hab ich wieder was für mein Studium gemacht: Nervenzusammenbruch vom Feinsten. Mit aller Müh und Not und völlig am Rande der Verzweiflung hab ich die (kleine) Prüfung zwar grade noch bestanden, hab mich aber nicht mal gefreut über den “Erfolg”. Weil ich die Wochen davor nur geweint habe und so einen extremen Stress in mir hatte und es für mich einfach eine Qual war. Das Ergebnis war auch sehr schlecht, dafür, dass ich eigentlich genug Zeit hatte und es wirklich nicht schwer war. Aber durch meine Nervenzusammenbrüche hab ich nichts besseres hinbekommen, weil die ganze Zeit fürs Weinen draufgegangen ist. Wenn Freunde mich zB motivieren wollen mit Sätzen wie “Das wird schon!” oder “das schaffst du locker”, frustriert mich das so sehr, weil ich ja ganz genau weiß, dass ich es nicht schaffe bzw dass ich grade nur am weinen bin und es dann natürlich nichts werden kann, wenn ich permanent Nervenzusammenbrüche habe. Lange Rede, kurzer Sinn: Wie schaffe ich es, dass ich nicht mehr so ein extremes Stressgefühl beim Lernen habe?
Man muss dazu sagen, dass ich in meinem Studium alle kleinen Prüfungen nun hinter mir hab und jetzt nur noch die ganz harten Brocken auf mich warten. Also mich langsam mit der Prüfungsintensität steigern geht nicht mehr, weil ich nur noch große Prüfungen habe. Mir ist auch bewusst, dass ich bei der Stoffmenge mehrere Wochen (besser gesagt Monate) mehrere Stunden täglich lernen muss. Das ist sehr viel Energie und mittlerweile bin ich so draußen aus dem Lernen und schon so leicht erschöpft vom Lernen. Wenn ich nur dran denke, dass ich für meine nächste Prüfung weit über tausend Seiten lernen muss, kommt in mir schon wieder der Stress hoch. Bin momentan sowieso in einer depressiven Phase, hatte so eine Art Burn-Out vom Studium. Und dadurch, dass ich mich so angestrengt habe gut zu sein und mir die Kraft ausgegangen ist und ich so schlecht wurde, ist es sehr schwer wieder rein zu finden. Ich würde wirklich gerne weiter studieren, aber mit meinen Nervenzusammenbrüchen geht das nicht. Und mich selber so zu quälen hat ja auch keinen Sinn. Mein “Lernen” besteht mittlerweile auch 10% lernen und 90% weinen und Nervenzusammenbrüche haben. Dass da nichts rauskommen wird, ist klar. Außerdem fühle ich mich wie ein Versager, weil ich mittlerweile mehrere Jahre nicht weitergebracht habe und überall versage. Ich hab dadurch auch schon starke Zukunftsängste, weil ich nicht weiß, was mal aus mir wird. Wenn ich mein Studium mal abschließen sollte, dann weiß ich erstens nicht mal, ob ich in dem Bereich auch arbeiten will. Allerdings wüsste ich auch sonst nicht, was ich wirklich machen will. Darüber hab ich schon oft nachgedacht und ich weiß es leider nicht. Dadurch, dass ich grade depressiver gestimmt bin, hab ich leider auch an vielen Sachen die Freude verloren. Aber zurück zur Frage: Was tun gegen Versagensängste, gegen Nervenzusammenbrüche. Wie kann man das Lernen wieder spaßig machen und im Lernen wieder einen Sinn sehen (weil mein “Lernen” ja mittlerweile hauptsächlich auch weinen besteht und das natürlich nicht viel bringt). Und wie kann ich mit Druck im Studium umgehen?
Danke schon mal und sorry für den langen Text 🙂

1 comment

  1. Es hat sich in Ihnen ein enormer Druck aufgebaut und es scheint, als wären Sie total erschöpft. Ihre Tränen sind wichtig, versuchen Sie das Weinen nicht zu bewerten, sondern es einfach zu respektieren! Ein Teil Ihrer Persönlichkeit ist erschöpft und weint. Dieser Teil braucht Ihr Mitgefühl und volle Akzeptanz! Sie sind bis jetzt ganz mit dem Teil Ihrer Persönlichkeit identifiziert, verständlicherweise lernen und arbeiten will und ein anderer Teil, der, der weint, wird streng beiseite geschoben.
    Finden Sie sich professionelle Unterstützung, so können Sie, gut begleitet, aus der aktuellen Situation herauswachsen!

    In der Kategorie “Infos”-> “schnelle Hilfe” -> “Suche professioneller Hilfestellungen” finden Sie weiterführende Informationen. Oder vereinbaren Sie ein Erstgespräch bei Anima Mentis.