Ich habe das Gefühl, es würde mir guttun, mich in psychologische Betreuung zu begeben. Jedes mal wenn ich aber dabei bin, mich zu informieren, famge ich an zu zweifel und sehe meine Probleme bzw. meine mentale Gesundheit, als nicht schlimm genug an. Ich möchte keinem eine Platz wegnehmen, der ihn dringender brauchen würde. Außerdem bin ich maßlos überfordert, wie ich überhaupt einen Therapeuten/eine Therapeutin find. Muss ich vorher eine Diagnose stellen lassen? Muss ich zum Hausarzt? Wird es meinen Eltern ersichtlich sein, dass ich eine Therapie mache?
Powered by Anima Mentis
1 comment
Sich Hilfe bei einem/einer Psychotherapeut:in zu suchen, ist hoch kompetent! Für viele Menschen braucht es ganz viel Mut sich mit eigenen Themen auseinanderzusetzen und dann noch jemanden mit ans Boot zu holen, überfordert zu Beginn ganz oft. Demnach: Bleiben Sie dran und seien Sie mutig!
Zu allererst: Sie nehmen niemanden einen Platz weg! Wenn Sie sich von einem/einer Professionalist:in begleiten lassen möchten, dann machen Sie das! Das einzige was Ihnen bei einer Anfrage passieren könnte ist, dass der/die Psychotherapeut:in keinen Platz mehr anbieten kann, weil seine Kapazitäten ausgeschöpft sind. Dann probieren Sie es bei einem/einer anderen Psychotherapeut:in einfach nochmal! Bleiben Sie dran! Manchmal empfehlen Psychotherapeut:innen dann auch, je nach Themengebiet, weitere fachkompetente Kolleg:innen. Sie werden also nicht alleine gelassen.
Ihre Eltern müssen von einer Psychotherapie nur dann erfahren, wenn Sie unter 14 Jahre alt sind. Bei manchen Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellt sich dann nur die Frage der Finanzierung. Es gibt auch Stellen, wo die Kosten der Psychotherapie übernommen werden – informieren Sie sich bei den diesbezüglichen Stellen, je nach angestrebten Thema. Weiter herrscht eine strenge Verschwiegenheitspflicht. Also was Sie Ihrem/Ihrer Psychotherapeut:in anvertrauen, wird auch keinesfalls weitergetragen.
Psychotherapeut:innen diagnostizieren selbstständig, daher “braucht” es vorab keiner Diagnosestellung. Ihr/e Psychotherapeut:in wird Sie im Erstgespräch dann über das weitere Procedere bzgl. Überweisung zur Psychotherapie etc. aufklären. Sie können sich aber zunächst einfach einen Termin für ein Erstgespräch bei einem/einer Psychotherapeut:in vereinbaren.
Auf der Seite https://www.psyonline.at/ findet sich eine große Anzahl an Psychotherapeut:innen, manchmal auch mit der Anzeige der Spezialisierungen und ob freie Plätze verfügbar sind. Auch beim Verein VAP können Sie sich über kassenfinanzierte Psychotherapieplätze unverbindlich informieren lassen http://www.vap.or.at/.