Klarer Berufswunsch mit Selbstzweifel

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Ich studiere derzeit Lehramt und mein Wunsch ist eine Volksschullehrerin zu sein. Leider kann ich überhaupt nicht an mich glauben, weil ich denke, dass ich nicht gut genug bin. Ich habe ein Migrationshintergrund und bin mit zwei Sprachen aufgewachsen. Ich bin zwar in Deutschland geboren und aufgewachsen, dennoch fühle ich mich nicht “einheimisch”. Ich rede mir immer wieder ein, dass ich nicht perfekt deutsch sprechen kann und Fehler mache. Deshalb habe ich auch sehr Angst deutsch zu sprechen.
Ich habe derzeit Praktikum und muss in der Woche ein paar Stunden unterrichten. Auf meine Unterrichtsstunden bereite ich mich sehr gut und genau vor, damit ich keine sprachlichen Fehler mache. Das ist manchmal so mühsam..
Meine Seminararbeiten lasse ich auch immer korrekturlesen, bevor ich sie abgebe.
Vielleicht bin ich dazu nicht fähig und muss akzeptieren, dass aus mir keine Lehrerin werden kann. 😔 Vielleicht habe ich mir ein Ziel gesetzt, das wirklich unerreichbar ist?

1 comment

  1. Den Beruf Volkschullehrerin auszuüben ist sicherlich eine sehr schöne Sache! Und es klingt als würde der Berufswunsch für Sie ganz klar und ein großer Herzenswunsch sein. Das klingt richtig gut und damit ist eine essentielle Basis voll erfüllt.

    Wie Sie schon schreiben, was die Umsetzung erschwert ist Ihr Gefühl nicht einheimisch zu sein und Sie reden sich ein nicht perfekt deutsch zu sprechen. Könnte sich dahinter die Annahme verbergen: Als Studentin mit Migrationshintergrund darf ich nicht Volksschullehrerin werden? Woran liegt es bei Ihnen, dass Sie sich nicht einheimisch fühlen? Hat dies mit der Sprache zu tun oder liegt der Grund (auch) woanders? Ich erkenne in Ihrem Text keinen Hinweis, der gegen Ihre Zielerreichung sprechen würde.

    Sie haben schon ein ganz großes Stück bis zu Ihrem Studium geschafft – auch in Deutsch!

    Geben Sie sich selbst die Chance eine gute Volksschullehrerin zu werden, visualisieren Sie Ihr Ziel und werden Sie wer Sie sein wollen!
    Da das Gehirn nicht zwischen Realität und Imagination unterscheidet, können Sie mit Mentaltraining, ähnlich wie Sportler vor ihren Rennen, das gewünschte Erleben verankern. Ein Verhalten, eine Tätigkeit, die man sich schon intensiv vorgestellt hat, kann man im späteren besser umsetzen.

    Denkmuster wie „ich kann nicht perfekt deutsch sprechen und ich werde Fehler machen“ beeinflussen Ihre Realität und hindern Sie gelassen Ihre Aufgaben durchzuführen.
    Dazu eine wirkungsvolle Übung:

    Wenn Sie sich auf die Unterrichtsstunden vorbereiten, stellen Sie sich folgende Fragen:
    Wie will ich wirken?
    Wie will ich mich fühlen?
    Wie möchte ich mich verhalten?
    Was möchte ich bewirken?

    Im Anschluss stellen Sie sich diese Szene „unterrichten im Geiste“ immer wieder mit Ihren Antworten täglich für ein paar Minuten vor (bildlich, körperlich und emotional).

    Achten Sie im Alltag immer wieder auf Ihre Gedanken, ob diese eine wohlwollende Haltung Ihnen gegenüber ausdrücken und motivierend für Sie sind!

    Ich wünsche Ihnen ganz viel Freude bei Ihrem Beruf!