Ich fühle mich seit 3 Jahren nicht mehr wohl in meiner Beziehung mit meinem Freund. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube er hat mich psychisch kaputt gemacht, in dem er mich ständig vor anderen klein gemacht hat, ständig gesagt hat “Du kannst dies nicht, du kannst das nicht!”, ständig hart mit mir geredet hat und mir ständig das Gefühl gegeben hat, schwächer als er zu sein. Es war und ist wie ein ständiger Konkurrenzkampf, wer besser ist. Am Anfang bin ich noch darauf eingegangen, da ich die Diskussionen nicht allzu schlimm empfand, nach einiger Zeit habe ich jedoch all die Dinge, die er zu mir gesagt hat, von mir selbst geglaubt. Als es mir dann monatelang schlecht ging, weil mein Selbstwert durch diese Beziehung so im A**** war, wurde ich zusätzlich körperlich krank, was laut mir eine Folge von den ganzem Stress sein könnte. Ich habe mir die letzten Monate mehr Zeit für mich genommen und den Kontakt zu ihm mehr gemieden (wahrscheinlich auch, weil ich Angst vor seinen Verletzungen an mich habe, die ich ständig zugelassen habe) und bin sowohl körperlich fast gesund als auch geistig wieder fit. Gerade fühlt es sich so an, als ginge es mir alleine/ohne ihn besser, aber ich will ihn auch nicht verlassen. Ich versuche ihn mir “warm zu halten”, auch wenn das nicht fair ist.
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1 comment
In Ihrem Posting wird spürbar, wie belastend Leistungsansprüche und Konkurrenzdenken in der Beziehung werden können. Mit unter könnte die Frage in diesen Situationen laut werden, was man sich von einer Beziehung erwartet und erhofft? Wofür diese aufgebaute Konkurrenz in der Partnerschaft? Wie geht es einander in der Beziehung mit unterschiedlichen Ansprüchen?
In einer Beziehung sind sie beide gleichberechtigt! Eigene Bedürfnisse dürfen/sollen angesprochen werden. Idealerweise können diese besprochen und in einem gemeinsamen Prozess darauf eingegangen werden. Jeder für sich hat auch seine persönlichen Grenzen – es wirkt so, als wurden diese bei Ihnen durch eben diesen Konkurrenzkampf und entwertende Aussagen überschritten. Daraufhin haben Sie sich wahrscheinlich distanziert, um sich selbst wieder mehr zu finden.
Versuchen Sie sich weiter an einem selbstfürsorglichen Umgang mit sich! Distanz kann helfen die vorhandenen Themen wieder von einer anderen Seite zu betrachten und verschiedene Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Wenn Sie für sich soweit sind, versuchen Sie vorhandene Probleme auch im Dialog mit Ihrem Partner zu besprechen und zu reflektieren. Möglicherweise kann das offene Gespräch über Ihre Empfindungen mehr Klarheit und neue Möglichkeiten für sie beide in der Partnerschaft oder für jeden für sich erschließen.