Seit einem Jahr bin ich mit meinem Freund nicht gut. Er vernachlässigt mich, schreibt mir kaum und folgt sehr vielen anderen Frauen. Ich habe ihm gesagt, dass ich so nicht weiter kann und mit ihm gerne sprechen würde. Wir haben uns getroffen. Ich habe ihm meine Sorgen und Wünsche mitgeteilt und versucht zu verstehen, wieso wir so sind. Er gab antworten wie:
-es funktioniert nicht
-ich möchte weder dich noch mich verletzen
-ich weiß nicht, was ich momentan will, deshalb kann ich mich nicht entscheiden schluss zu machen oder zusammen zu bleiben
-ich habe angst, dass mich das Karma trifft, wenn wir Schluss machen
-ich weiß nicht, ob ich dich liebe oder möchte. Wärst du bereit auch in so einem Zustand mit mir zu heiraten
-ich möchte nicht von dir gehen, weil wie so lange zusammen sind und ich, wir sehr viel für diese Beziehung gemacht haben. Du bist meine Kindheitsliebe
-man liebt einmal im leben, und ich habe dich geliebt
-mit einer anderen kann ich nicht heiraten, selbst wenn ich jemand anderen lieben würde, weiß ich, dass ich ohne dich nicht glücklich sein kann
-ich möchte frei sein und möchte momentan keine ernste Beziehung führen. Ich schaue anderen Frauen hinterher und das will ich dir nicht mehr antun
-ich möchte weder dich verlieren, noch meine Freiheit, in der ich tun und lassen kann, was ich möchte
Solche und viele Worte hat er zu mir gesagt. Das traurige ist, dass ich sehr darunter leide. Wenn ich Schluss mache habe ich starke Liebeskummer, ich weine seit Tagen und kann kaum schlafen. Wenn ich bleibe, bleibe ich irgendwie in einer Beziehung, in der keine Gemeinschaft ist. Mein Herz tut so weh..
Als ich ging wollte ich ihn ein letztes mal umarmen und habe ich gefragt, ob ich das darf. Er hat gesagt, nur unter einer Bedindung “Es wird nicht unsere letzte Umarmung sein”
Er hat gesagt, dass er Zeit zum Denken braucht, und sich meldet, wenn er gedanklich im Reinen ist. Und so bin ich gegangen..
Ich leide wirklich darunter. Vielleicht bitte ich Sie nicht als Psychologe, sondern vielmehr als ein Freund um ein Ratschlag.. was habe ich falsch gemacht? Wieso konnte er mich nicht lieben, obwohl ich ihn meine Liebe so schön gab.. bin ich nicht gut genug? Oder ist er der Böse in unserer Beziehung?
Irgendwie kann ich ihm nicht mal böse sein, er ist immer noch für mich so wertvoll und das beste, was einem passieren kann. Er ist ein großer Verlust, ich allerdings nicht..
In unserer Beziehung habe ich oft versucht, Liebe aufzubauen. Er gab mir am Anfang so viel liebe, doch mit der Zeit verschwand dies.. ich kann aber den Grund nicht verstehen.
Ich war die lustige, starke, geduldige, liebevolle.. aber doch die schüchterne.. war ich keine gute Freundin? Bin ich nicht wert geliebt zu wrden?
1 comment
Danke für Ihre umfangreiche Schilderung Ihrer Situation. Es wird sehr spürbar, dass Sie mit sehr vielen Gefühlen in diesen Momenten konfrontiert sind. Weiter ist sehr nachvollziehbar, dass Sie diese Situationen zermürben, sehr viel Energie kosten und Sie sich vll. auch teilweise ratlos fühlen.
Aus Ihren Erzählungen geht vor allem sehr stark hervor, was Ihr Freund braucht, möchte und sich für die Zukunft wünscht. Sehr wenig gehen Sie allerdings darauf ein, was Sie brauchen, was Sie sich wünschen. Sie beschreiben, dass Sie diesen Verlust als sehr schmerzlich empfinden und werfen die Frage auf, ob Sie einen Fehler bei sich finden können.
Einerseits bedarf es der Auseinandersetzung mit Ihren Wünschen und Bedürfnissen! Seien Sie mutig und artikulieren Sie auch, was Sie brauchen und setzen Sie klare Grenzen. An klaren Grenzen können sowohl Sie sich, als auch Ihr Freund orientieren. Schauen Sie mit einem sehr selbstfürsorglichen Blick auf Ihre Situation, tauschen Sie sich auch mit Freund:innen aus oder in Ihrem sonstigen sozialen Umfeld.
Wenn Sie weitere Unterstützung in Ihrer Situation in Anspruch nehmen wollen, so finden Sie unter anderem hilfreiche Kontakte in der Rubrik “Soforthilfe” dieser Website . Natürlich sind Sie auch im Center von Anima Mentis, zu einer Kennenlerneinheit Coaching sehr herzlich willkommen!