mich selbst kennen lernen

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Liebe Community,

ich (w, 25) verfalle leider beim Kennenlernen/daten immer in die gleichen Muster. Ich denke, dass ich mich jedes Mal (bereits in der Kennenlernphase) in eine enorme emotionale Abhängigkeit begebe. Sobal sich der Mann 1-2 Tage nicht meldet, werde ich total unsicher und mach mir Gedanken, ob ich evtl. etwas falsches gesagt habe oder er mich doch nicht so toll findet. Und das, obwohl ich rein rational weiß, dass es für das “Nichtmelden” auch andere gute Gründe geben kann und auch ich mich bei Anderen oftmals mehrere Tage nicht melde.
Das geht so weit, dass ich dann alle 30 Minuten meine Nachrichten checke und auch sehr schlecht gelaunt bin. Wenn dann die Nachricht kommt, bin ich überglücklich.

Ich verstehe nicht, warum ich so handle. Denn außerhalb des “Datesettings” bin ich im Reinen mit mir selbst; ich weiß wer ich bin, was ich kann und brauche eigentlich nur wenig Bestätigung von außen.

1 comment

  1. Was Sie da beschreiben erscheint mir wertvoll und interessant. Sie nehmen sich selbst wahr, anders, als Sie sich sonst kennen. Was Sie als “enorme emotionale Abhängigkeit beschreiben”, könnte man auch als dringenden Wunsch nach einer Liebesbeziehung sehen. (Haben Sie sich in einer früheren Liebesbeziehung schon mal so ähnlich erlebt?)
    Es ist wichtig, dass Sie, das, was Sie an sich entdecken nicht negativ bewerten. Ich empfehle eine innere Haltung, die sagt: “Aha, so bin ich also AUCH!” Sie schreiben, dass Sie wissen, wer Sie sind, was Sie können usw – da ist also ein recht selbstbewusster, unabhängiger Persönlichkeitsanteil (Der ist ihnen bewusst). Nun zeigt sich da ein anderer Persönlichkeitsanteil, der sehr auf ein DU ausgerichtet ist, schnell an sich zweifelt und Aufmerksamkeit von jemandem sehr zu brauchen scheint. Vermutlich ist da auch Verletzlichkeit. Versuchen Sie, das Neue wertfrei da sein zu lassen und in ein erweitertes Selbstbild hinein zu wachsen. In Liebesbeziehungen sind wir eben auch verletzlich.
    Ist mit “melden” schriftliche Kommunikation gemeint? Beim Senden und Empfangen von Kurznachrichten fehlt so viel, was eigentlich Kommunikation ausmacht. Z B der Klang der Stimme, die Sprechweise, Mimik, Gestik usw.
    Wenn Sie z.B. mit jemandem telefonieren, hören Sie an der Stimme, ob die andere Person Sie mag. Es ist vielleicht auch leichter ein nächstes Gespräch zu vereinbaren. Kleine, schwarze Buchstaben auf einem Display lassen viel Raum zum Interpretieren, bringen eher ins Denken oder Grübeln, als in Kontakt.
    Versuchen Sie das “daten” jetzt mal als eine Art Selbsterfahrungsprozess zu sehen. Sie lernen sich selbst tiefer kennen und das ist gut, eine gute Gelegenheit Wohlwollen und Freundlichkeit MIT SICH SELBST zu lernen!