Eine Person, die mir sehr am Herzen liegt, hat den Kontakt zu mir abgebrochen und ich weiß leider nicht, warum. Dieses “Warum” beschäftigt mich und ich bin verzweifelt, weil ich noch gerne Kontakt hätte und dieser Abbruch so plötzlich kam. Ich möchte ihre Grenze aber respektieren und kann mich somit nicht mehr melden, weil von ihr keine Antwort mehr kommt. Was kann ich tun?
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Aus Ihrer Frage geht hervor, dass Sie schon mehrere Bemühungen mit der Person, die Ihnen sehr am Herzen liegt, in Kontakt zu treten gesetzt haben und ihre Grenzen respektieren wollen. Braucht es Zeit und Abstand in einer freundschaftlichen Beziehung, oder ist es eine Liebesbeziehung, die sich plötzlich aufgelöst hat und Sie gefordert sind eine geliebte Person loslassen zu müssen?
Trennung, Abschied nehmen von einem Menschen ist mit vielen Gefühlen verbunden wie Trauer, aber auch mit Gefühlen des Kummers oder der Angst. Den Verlust zu akzeptieren ist ein sehr schmerzhafter Prozess.
Das plötzliche Beenden eines Kontaktes stellt oft eine Konfliktvermeidung dar. Kann aber auch andere Gründe haben wie Scham, emotional verletzt sein oder auch um zu strafen. Das Verlassen werden ohne Begründung, ohne jeglicher Form von Kommunikation wirft natürlich sehr viele Fragen in uns auf und beschäftigt uns noch weitaus mehr. Wir fühlen uns auf uns selbst zurückgeworfen. Ein wichtiges Bedürfnis – das Bedürfnis nach Bindung und Orientierung – wird nicht erfüllt. Sie sprechen von Verzweiflung – welches tiefgreifende Bedürfnis wird bei Ihnen nicht erfüllt und braucht Unterstützung?
Ist ein Abschied gegeben, kann eine erste hilfreiche Methode, diese aufwühlenden Gefühle und Gedanken etwas zu beruhigen, ein Abschiedsbrief darstellen. Schreiben Sie all Ihre Gefühle auf,
schreiben Sie auf was Sie an dieser Person besonders schätzen, aber auch Ihre Enttäuschungen. Sprechen Sie über ihre Gefühle vertrauensvoll mit Ihren Freund:innen darüber. Abschiednehmen stellt einen Prozess von mehreren Phasen dar, wo auch das Gefühl von Wut sein darf und für das Loslassen ein wichtiger Schritt ist. Haben Sie in Ihrem Leben schon einmal Abschied nehmen müssen, was hat Ihnen da geholfen? Welche Fähigkeiten haben Sie da entwickelt, auf die Sie jetzt zurückgreifen können?
Achten Sie gut auf sich und gehen Sie liebevoll mit sich selbst um! Stoppen Sie immer wiederkehrende Gedanken durch Ablenkung, tun Sie Dinge die Sie gerne tun. Sie können sich auch eine „Erste Hilfe“ Box zurechtlegen, in dem Sie Tätigkeiten aufschreiben die Ihnen gut tun, wie z.B. Sport mit Freund:innen, in die Natur gehen etc. und nach Bedarf schnell bei der Hand haben.
Verschiedene Beziehungsformen, wie z.B. Online-Kontakte, brauchen unterschiedliche Antworten. Bei weiterem Bedarf empfehle ich Ihnen Kontakt mit ANIMA MENTIS aufzunehmen, für ein gemeinsames Erarbeiten Ihres Themas.