Ich (w. 24) habe das Gefühl, dass ich keine wahren Freunde habe. Egal was ich mache und wie ich mich benehme immer plagt mich ein schlechtes Gefühl, dass ich alles falsch mache. Fragen wie: Warum bin ich anders und warum kann ich mich nicht einfach anpassen dann habe ich diese Probleme nicht?, schwirren mir die ganze Zeit im Kopf rum. Man kann doch nicht so viel Pech im Leben haben, dass man immer wieder auf falsche Menschen trifft. Es gibt doch immer einen Grund dafür?
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Es wirkt so, als ob Sie schon vieles versucht haben, um Freundschaften aufzubauen und zu pflegen. Trotzdem scheint in Freundschaften, in ihrer subjektiven Wahrnehmung, etwas nicht so zu klappen, wie Sie dies gerne hätten. Sie scheinen sich schuldig zu fühlen für Beziehungsereignisse und sich selbst dafür verantwortlich zu machen.
‘Warum bin ich anders?’ Diese Frage wirkt im Kontext Ihres Postings sehr spannend. Was macht Sie anders? Wo erleben Sie sich anders? Ist anders zu sein immer schlecht oder birgt es vielleicht auch Ressourcen, die manch Anderen sehr ansprechen könnten?
Wo erleben Sie Grenzen in Freundschaften oder generell Beziehungen? Wo stoßen Sie auf Hindernisse, die Sie einzuschränken scheinen?
Wenn es uns schwerfällt ein Thema zu lösen oder wir uns bspw. schuldig fühlen, tritt sehr oft Gedankenkreisen auf. Aus diesem Kreisen auszusteigen, erweist sich manchmal als recht komplex.
Versuchen Sie Ihre Gedanken gezielt aufzuschreiben und dann aber auch wieder bewusst davon Abstand zu gewinnen. Das Schreiben, wie Sie das auch hier bei Schreiben Statt Schweigen gemacht haben, kann einen ersten Schritt zur Entlastung darstellen. Versuchen Sie sich dabei aber nicht weiter in die Negativspirale zu schreiben, sondern nehmen Sie sich dafür bewusste und abgegrenzte Zeiten, z.B. 10 Minuten.
Machen Sie sich vll. auch Überlegungen zu den oben angeführten möglichen Fragestellungen. Scheuen Sie sich auch nicht davor, bspw. einen/eine Psychotherapeut:in zu kontaktieren, um gemeinsam neue Wege zu erarbeiten.