Schwierigkeiten mit Vater

1

Hallo. Ich bin seit September mit der Lehre fertig und beginne ab Freitag in meinen neuen Job (habe noch keine Lehrabschlussprüfung) als Hilfskraft. Mein Vater jedoch denkt nur an sich und stresst mich mega wegen der Lehrabschlussprüfung und übt so jede Menge Druck aus mich aus. Fühle mich aber noch nicht bereit anzutreten. Das habe ich ihn letztens mitgeteilt und er hat nur gemeint, dass ich mich bei ihm melde solle, wenn ich mehr beim Thema Job zu berichten habe. Ebenfalls habe ich ihn bei den Telefongespräch mitgeteilt, dass ich es schlimm finde als Tochter mitzuerleben, dass er viel trinkt. Auf das ist er null eingegangen. Ebenfalls hat mich seine Freundin ständig runter gemacht, dass ich kein Selbstbewusstsein habe, obwohl sich das um einiges gebessert hat und ich an einen guten Weg bin. Ich habe ihn am Schluss gesagt, dass ich jz ein wenig Abstand brauche, um das ganze zu verdauen, was alles passiert ist. Habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Bitte um Hilfe.

1 comment

  1. Das von Ihnen geschilderte Thema scheint vielen Personen bekannt zu sein. Die Ambivalenz zwischen Abhängigkeit und (Pflicht)Bewusstsein gegenüber den eigenen Eltern und der eigenen Selbstständigkeit ist manchmal schwer auszuhalten.
    Manche Personen können Ihre Bedürfnisse und Wünsche gegenüber Ihren Kindern nicht adäquat kommunizieren. Anstatt diese Wünsche und Empfehlungen als eben solche auszusprechen, werden diese oftmals im Imperativ und mit viel Druck kommuniziert. Was entsteht dadurch – wohlmöglich mehr Widerstand auf der anderen Seite.
    Vielleicht möchte Ihr Vater auch den Wunsch und die Sorge kommunizieren, dass Sie in Ihrer beruflichen Tätigkeit nicht stillstehen. Dafür scheint er aber nicht den, auch für Sie, richtigen Kommunikationsstil gefunden und inadäquat reagiert zu haben.
    Sie haben, so wie Sie dies schildern, reflektiert gehandelt. Sie haben Ihre Bedürfnisse kommuniziert. Mit der Aussage, dass Sie es als schlimm empfinden, dass Ihr Vater Ihrer Meinung nach zu viel Alkohol kommuniziert, sind Sie dann auch auf eine andere Ebene des Gesprächs gelangt. Im Zusammenspiel der Faktoren ist es gut verständlich, dass Ihnen die Gesprächssituation mit unter auch zu viel wurde.
    Auch dahingehend sich für sich abzugrenzen, um einen guten Umgang mit diesen Themen zu finden, erscheint als sehr kompetent! Nehmen Sie sich als Person wahr – was braucht es für mich, um zur LAP antreten zu können? Was brauche ich und wie kann ich dies für mich realisieren? Wie kann ich auch einen für mich versöhnlichen Weg finden, um mit der Situation mit meinem Vater umzugehen? Was braucht es für die gemeinsame Kommunikation? – Dies könnten bspw. Fragen sein, die im weiteren Prozess auftauchen können und einen selbst bewegen.
    Gerne sind Sie auch bei uns im Center von Anima Mentis herzlich willkommen, um weitere individuell konstruktive Lösungen zu erarbeiten!