Tiefphasen des/der Partner:in

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Hallo, mein Partner hat immer wieder Phasen, in denen er in ein tiefes Loch fällt. Er ist dann extrem schlecht gelaunt und zieht sich zurück. Sollte es dann zum Streit kommen wird er unfair und wirft einem Dinge an den Kopf die er später nicht so meint. Aber Gesagtes vergisst man leider nicht…
In diesen Phasen hat er keinerlei Mitgefühl für andere Personen und achtet nur auf sich. Dann fühle ich mich oft einsam.
Auch das Thema Zukunft überfordert ihn schnell..dies fällt mir besonders schwer da ich mir gerne mit ihm eine Zukunft aufbauen würde und endlich „ankommen“ möchte.
Mich belastet diese ganze Situation sehr da ich merke wie er selbst darunter leidet aber er möchte sich nicht professionell helfen lassen.
Wie soll ich in solchen Phasen mit ihm umgehen um ihn zu unterstützen dass er schnell wieder aus dieser Leere heraus kommt und mir damit nicht schlecht geht?

1 comment

  1. ‘Ankommen’ in einer Beziehung mit dem/der Partner:in beschreiben ganz viele Personen als deren grundlegendes Ziel in einer Partnerschaft. Ankommen auch im Sinne des ‘sich fallen lassens’, gänzliches Vertrauen und Sicherheit in verschiedensten Lebensbereichen zu gewinnen und aufzubauen.

    Wie Sie Ihre Situation im Posting schildern, scheint es Ihrem Partner in manchen Episoden eher schlecht zu gehen, was sich wiederum auf das Erleben in der Paarbeziehung auswirkt. Kleine Streitigkeiten oder Anliegen haben in solchen Phasen dann oftmals hohes Konfliktpotential. Verschiedenste Ebenen der Kommunikation werden in diesen Situationen vermischt und es kommt auch ab und an zur Aktivierung von Triggerpunkten, die den Konflikt nur weiter anheizen.

    Was also tun gegen diese ‘Konfliktspirale’?
    Die Balance zwischen Unterstützung in eher ‘depressiven’ Phasen und das Achten auf eigene Bedürfnisse sollte achtsam wahrgenommen werden.
    In solchen Phasen Ihres Partners ist es wahrscheinlich eher weniger hilfreich in Forderungen zu kommunizieren. Bleiben Sie in Ihren Äußerungen bei sich und Ihren Bedürfnissen – was brauche ich in der jeweiligen Situation.
    Vielleicht kann es helfen, diese Phasen auch gemeinsam zu benennen, sodass die jeweilige konkrete Situation dann leichter benennbar wird. So können Sie sich absichern, dass die gedrückte Stimmung nicht am besprochenen Thema oder an Ihnen, sondern zum großen Teil an der ‘Tiefphase’ Ihres Partners liegt. Aus dieser heraus, wird sich Ihr Partner eher schwer tun bspw. Zukunftspläne zu durchdenken.
    Der Anspruch Ihrem Partner aus “dieser Leere” zu helfen, scheint ein gar unüberwindbarer. Sie können Ihn gut bei diesem Prozess unterstützen, aber Sie können den Weg nicht für Ihn gehen.

    Auf der anderen Seite braucht es auch das achtsame Wahrnehmen Ihrer Bedürfnisse. Sie dürfen (!) Ihre Anliegen auch in schwierigen Zeiten Ihres Partners besprechen. Vielleicht finden Sie auch in Ihrem Umfeld Personen, mit denen Sie auch (!) Themen besprechen können, die Ihnen am Herzen liegen.

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