Ich habe durch einen Unfall eine Verletzung und chronische Schmerzen seit Jahren und mehrfachen Operationen. Seitdem hat es sich entwickelt das ich immer weniger bis gar kein Mitgefühl anderen Menschen oder auch Freunden entwickeln und aufbringen kann. Oft bin ich sofort genervt wenn jemand wegen kleinen „Wehwehchen“ jammert und kann damit nicht umgehen und reagiere abweisend. Wenn mich jemand auf meine Verletzung anspricht bin ich ebenfalls oft abweisend oder wenn jemand sagt das man mir meine Schmerzen nicht ansieht.
Powered by Anima Mentis
1 comment
Ihr Verhalten ist absolut verständlich. Sie leben seit Jahren mit Schmerzen, die es auch irgendwie auszuhalten gilt. Da ist es nachvollziehbar, wenn Sie gegenüber anderen Menschen an Ihre Grenzen stoßen, was Mitgefühl und Toleranz betrifft. Andere Menschen vergessen vielleicht irgendwann, dass Sie immer noch Schmerzen haben, aber für Sie sind diese Teil Ihres Lebens. Das ist sicherlich eine Belastung für Sie. Wie halten Sie diese Schmerzen aus? Wie gehen Sie damit um? Welche Strategien kennen Sie schon, mithilfe derer sich die Schmerzen beeinflussen lassen? Wie möchten Sie mit diesen Schmerzen zukünftig umgehen? Schmerzen schlagen sich nie nur körperlich nieder, sondern auch mental. Es ist belastend, anstrengend, ständig Schmerzen ertragen zu müssen. Umgekehrt kann es Linderung verschaffen, einen guten Umgang für sich mit den Schmerzen zu finden. Könnte es sein, dass Sie sich mit Ihren Schmerzen auch allein gelassen fühlen, nachdem kaum jemand das Ausmaß Ihrer Schmerzen nachempfinden kann? Dass Sie in Ihrem Schmerz vielleicht auch gesehen und unterstützt werden wollen? Für all diese Themen empfiehlt sich eine Psychotherapie, im Rahmen derer Sie lernen können, die chronischen Schmerzen zu verarbeiten, und sich vielleicht auch mit Ihrer Verletzung auseinandersetzen. Wenn es Ihnen gelingt, einen guten Umgang mit Ihren Schmerzen zu finden, werden Sie vielleicht feststellen können, dass Sie auch im Kontakt mit anderen Menschen wieder zu Ihrer Gelassenheit und Ruhe zurückfinden.