Ich hab vor bald einem Jahr jemanden kennengelernt, wir haben uns gleich richtig gut verstanden, haben stundenlang geschrieben und uns getroffen und über alles ewig reden können. In meiner Wahrnehmung waren wir eben total auf einer Wellenlänge und er meinte auch zu mir, dass es ihm auch so geht(jedoch dachte ich es wären Dates aber für ihn war das ganze nur freundschaftlich)
Ein paar Monate später erwähnt er, dass er seit 2 Jahren eine Freundin hat. Leider habe ich in der Zeit Gefühle für ihn entwickelt. Das Problem ist, dass ich leider nicht einfach Abstand halten kann, was das ganze lösen würde weil wir beide zusammen studieren und dadurch dass der Studiengang nicht groß ist eigentlich alle Kommilitonen sich gemeinsam treffen und wir eine große Gruppe sind. Wenn ich nun also auf Abstand gehe dann “verliere” ich auch den Kontakt zu den ganzen anderen Kommilitonen, was dann wohl ein recht einsames Studentenleben wird. Zudem will er in letzter Zeit auch immer seine Freundin mitbringen dabei merke ich leider, dass ich mich mit ihr vergleiche und mein Selbstbewusstsein sehr darunter leidet.
Vor ein paar Jahren war ich auch schon in so einer ähnlichen Situation welche dann sehr toxisch wurde und ich mich sehr in die Situation reingesteigert habe, dass es schon eher krankhaft war. Ich bin dann weil es zufällig nach dem Abitur war weggezogen und habe dann erstmal ein Jahr lang gebraucht um darüber hinweg zu kommen.
Leider ist umziehen in dem Fall jedoch keine Option weil ich mitten im Studium bin
Ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll weil ich Angst habe, dass es so endet wie das letzte Mal und das wäre für alle Beteiligten schrecklich.
1 comment
Es wirkt so, als würden Sie sich in einem Muster des Verhaltens und Erlebens wiederfinden, das Sie bereits ein wenig von sich kennen und welches Sie an sich nicht besonders mögen.
Auf der einen Seite scheinen stärkere Gefühle für die Person da zu sein, die aber auch gleich wieder unterdrückt werden, und auf der anderen Seite der Lösungsversuch Abstand zu halten/zu gewinnen und dadurch Distanz zum Verliebtsein und zu der Person zu erreichen. Hilft aber Abstand dabei, diesem Muster vll. nicht wieder zu begegnen?
Diesem einen Anteil, der sich unglücklich verliebt hat, scheinen Sie mit sehr vielen kognitiven Lösungen gegenüberzutreten, aber möglicherweise mit recht wenig Verständnis. Wie fühlt sich dieser Anteil? Was braucht dieser Anteil um gehört und wahrgenommen zu werden?
Diese Fragen klingen im ersten Moment vielleicht etwas exotisch, können aber nachhaltig dabei helfen sich besser kennenzulernen und finalerweise neue Wege zu erschließen.
Wahrscheinlich gibt es auch abseits der erdachten Vermeidungsstrategien, wie umziehen, verlieren der sozialen Kontakte etc., Möglichkeiten um mit dieser Situation umzugehen. Dazu braucht es aber auch, dass Sie sich gut wahrnehmen in Ihren aktuellen Bedürfnissen. Geben Sie sich auch Zeit, diese Situation auf sich wirken zu lassen, ohne die große Veränderung herbeiführen zu wollen. Versuchen Sie sich an einem neuen selbstfürsorglichen Weg, der alle Ihre Aspekte mit einbezieht.
Gerne sind wir auch im Center von Anima Mentis für Sie da, wenn Sie bei diesem neuen Weg anfangs Unterstützung benötigen.