Unterstützung für Freund:in

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Einer meiner besten Freunde leidet schon seit einigen Jahren unter psychischen Problemen. Mit Müh und Not und viel Hilfe aus unserem Freundeskreis hat er vor einem Jahr die Matura geschafft, ist aber ziemlich antriebslos, sitzt die meiste Zeit zuhause vor seinem Handy und verschläft den halben Tag. Meine Freunde und ich unterstützen ihn so gut es geht bzw. ermuntern ihn; das Ganze zehrt aber schön langsam ziemlich an unseren Kräften, auch weil keine wirkliche Verbesserung seiner Situation sichtbar/in Sicht ist. Wir konnten ihn vor einem Jahr zu einem psychologischen Gespräch überreden, bei dem Gespräch selbst redete er jedoch nicht offen über seine Probleme, woraufhin der Psychologe konstatierte, es sei kein zweites Gespräch nötig. Er kommt jedenfalls nicht aus diesem Teufelskreislauf aus Prokrastination und depressiven Verstimmungen heraus. Kombiniert mit seiner Abwehrhaltung gegenüber einem neuerlichen Besuch beim Psychologen wahrscheinlich eine gefährliche Kombination. Ich, wir, sind jedenfalls davon überzeugt, dass er professionelle Hilfe benötigt. Ich bin nur ehrlich gesagt etwas ratlos wie man weiter vorgehen sollte, und bin über jeden Tipp/jede Hilfe in dieser Situation dankbar. Danke im Voraus!

1 comment

  1. Es ist ganz toll von Ihnen und Ihrer Freund:innengruppe, dass sie einen Ihrer besten Freunde aus dieser verzwickten Situation helfen wollen. Gleichsam ist es, so wie sie dies auch in ihrem Posting beschreiben, oftmals mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Selbst hätte man viele Ideen und Ratschläge, die ziemlich wahrscheinlich der betroffenen Person helfen würden. Doch manchmal wirkt eben diese sehr gut gemeinte Hilfe ufer- und zwecklos. Noch so viele Mühen verlaufen dann doch in den Sand, das Verständnis fehlt vll. ab einer gewissen Stelle und dennoch möchte man gerne weiterhelfen.

    Es scheint so, als ob Ihr:e Freund:in einige Themen mitbringt, die für ihn:sie zur Belastung geworden sind – so jedenfalls Ihre Einschätzung der Situation. Gleichsam können derartige Symptome, wie bspw. Niedergeschlagenheit, andauernde Müdigkeit, Kraft- und Antriebslosigkeit, Resignation, etc. auch Symptome diverser psychischer Störungen darstellen. In diesem Falle fehlt vielen Personen oftmals auch die Motivation sich aktiv um einen Psychotherapieplatz etc. zu bemühen, vor allem dann, wenn bereits negative Erfahrungen, wie Sie diese auch beschreiben, gemacht wurden.

    Was können Sie und Ihre Freund:innengruppe also tun?
    Vielen Personen in ähnlichen Situationen fällt es schwer Hilfe anzunehmen, sich zu motivieren und auch mit den vielen Eindrücken und Bewertungen umzugehen, die auf einen selbst einprasseln. Es kann auch überfordernd wirken, wenn das Thema und die gut gemeinten Ratschläge Überhand nehmen. Vll. kann man sich manchmal mehr, manchmal weniger und an manchen Tagen auch gar nicht mit diesen Dingen auseinandersetzen – das ist auch ok so.
    Ihre Freund:innengruppe scheint eine große Ressource zu sein. Agieren Sie alltäglich und versuchen ihn/sie überall dort zu integrieren, wie Sie dies auch sonst tun würden. Seien Sie nicht böse, falls er/sie mal keine Energie/Kraft hat zu kommen – wichtig: es liegt nicht an Ihnen oder anderen Freund:innen! In passenden Momenten können Sie natürlich auch Ihre Sorgen um ihn/sie mitteilen und Unterstützung anbieten – achten Sie darauf, was für Sie und was für Ihre:n Freund:in gut passt!

    Verlieren Sie nicht den Mut sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen! Es ist oftmals nicht einfach, trotzdem umso schöner, dass Sie sich gemeinsam diesen Herausforderungen stellen – werden Sie dessen nicht müde!

    https://erklaerungsnot.org/erklaerungsnot/ – die Autor:in dieser Website setzt sich intensiv mit dieser Thematik auseinander. Die einen oder anderen Inputs daraus erweisen sich sicherlich als sehr hilfreich und aufschlussreich.

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