Wie kann ich mit Ängsten und Selbstzweifeln im Studium umgehen ?

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Ich studiere privat von zuhause aus und meine Familie finanziert mir das. Doch anstatt das zu genießen, habe ich ein schlechtes Gewissen. Dazu kommt, dass ich mich viel vergleiche (+ verglichen werde) & mich schlecht fühle, weil ich z.B. länger brauche als andere. Ich denke oft „ich kann das nicht“, habe Angst vor Prüfungen/Versagen, sodass ich jetzt schon Panik vor der Bachelorarbeit habe. Auch Zukunftsängste spielen eine Rolle, da ich auch Angst davor habe, einen Nebenjob zu machen (bewerben) oder nach dem Studium zu arbeiten…
Mein Kopf ist so voll…

1 comment

  1. Ihnen ist bewusst, dass Sie die finanzielle Unterstützung Ihrer Familie, die Ihnen ein Studium von Zuhause aus ermöglicht, in eine privilegierte Lage versetzt. Wer würde da nicht Druck empfinden, im Gegenzug auch etwas zu leisten? Wer würde sich da nicht mit anderen vergleichen, um zu wissen, ob die eigene Leistung auch genug ist? Das ist völlig normal. Vermutlich möchten Sie Ihre Sache einfach gut machen und Ihrer Familie auch etwas zurückgeben. Jetzt müssen Sie nur noch an sich selbst glauben, dass Sie das auch können.
    Ängste haben gute Gründe zu erscheinen. Hätten wir keine Angst, würden wir uns vermutlich ohne weiteres in Situationen begeben, die ziemlich lebensbedrohlich für uns ausgehen könnten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Sie beim Schreiben Ihrer Bachelorarbeit nicht dem Tod ins Auge sehen müssen und dennoch haben Sie Angst. Angst zu versagen, Angst etwas nicht zu können. Mit Angst kann man nun auf verschiedenen Wegen umgehen. Vielleicht möchten Sie die Angst ja näher kennenlernen. Wofür kämpft die denn? Wovor möchte die Angst Sie schützen? Welchen Grund gibt es dafür, dass Sie Schutz benötigen?
    Wenn wir Angst haben, fokussieren wir unsere Aufmerksamkeit auf mögliche Bedrohungen in unserer Umgebung. Das ist wichtig, denn wie sonst sollten wir uns schützen, wenn wir Bedrohungen nicht als solche erkennen. Es führt aber auch dazu, dass positive Dinge unserer Aufmerksamkeit entgehen. Vielleicht möchten Sie auch mal genauer hinschauen, welche Dinge aus dem Fokus fallen, wenn Sie sich davor fürchten, nach dem Studium zu arbeiten… vielleicht gibt es da ja auch eine Seite in Ihnen, die sich auch darauf freut, alles, was sie im Studium gelernt hat, im Job umsetzen zu können.
    Als letzten Impuls hier möchte ich Ihnen gerne folgendes mitgeben: Sie schreiben, Ihr Kopf ist so voll. Verständlich, Ängste können sehr gedankenfüllend sein. Aber spüren Sie mal in Ihren Körper. Wo spüren Sie die Angst? Woran merken Sie, dass die Angst da ist? Vielleicht atmen Sie flacher, vielleicht ziehen Sie die Schultern hoch… was auch immer. Nehmen Sie körperliche Anzeichen von Angst bewusst wahr, denn dann können Sie gegensteuern. Tiefer atmen, die Schultern entspannen. Und dann spüren Sie wieder hin, wie es jetzt mit der Angst ist. Ist sie genauso stark wie vorher, gleich, leichter?
    Oft kann es hilfreich sein, mit jemandem über die Ängste und Selbstzweifel zu sprechen, besonders wenn dadurch die Funktionsfähigkeit im Alltag eingeschränkt ist. Dazu finden Sie hier auf dieser Seite unter dem Menüpunkt “Infos” Informationen über Psychotherapie. Auch wir von Anima Mentis sind für Sie da und unterstützen Sie gerne mit unserem Angebot.

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