Wünsche mir Verständnis für meine Ängste

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Hallo, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich habe das Gefühl es geht gar nichts mehr. Ich habe so viel Angst, ständig und bei gefühlt allem. Es belastet einfach extrem und viele Menschen verstehen einfach nicht, das ich solche Angst habe. Ich habe es versucht zu erklären aber ich bekomme immer zu hören, das ich mich meiner Angst stellen muss und noch andere “typische Sätze”. Vor allem machen mir Menschen Angst. Ständig, werde ich dazu gedrängt mit Menschen Kontakt zu haben, obwohl ich am liebsten einfach weg laufen würde. Am schlimmsten ist, aber das es viele Menschen nicht verstehen. Es ist auch bekannt das ich eine Soziale Phobie habe aber es belastet mich aktuell einfach so sehr. Ich lerne gerade mit Menschen ohne Angst in Kontakt zu kommen und es läuft auch gut aber ich brauche Zeit und das scheinen viele nicht nachvollziehen zu können. Jedes Drängen auf menschlichen Kontakt den ich nicht möchte, wirft mich in meinem Fortschritt zurück. Wie kann ich den Menschen erklären wie es mir geht und das ich Zeit brauche? Ich habe es schon mehrmals versucht aber, wie bereits gesagt, bekam ich immer das gleiche zu hören.

1 comment

  1. Sie scheinen ein sehr gutes Gespür dafür zu haben, was Ihnen gut tut und was Ihnen hinderlich ist. Sie schreiben, dass bei Ihnen eine soziale Phobie bekannt ist, wozu die Angst vor Menschen, die Sie schildern, gut passt. Bei Angst ist es ganz natürlich, dass man am liebsten einfach weg laufen würde, diesen Impuls kennen Sie. Nun wissen Sie auch am besten von allen – ohne, dass Sie es von irgendjemandem hören müssten -, dass Ängste natürlich gestellt werden wollen, aber dass da viel mehr dazu gehört. Die meisten wissen, dass Ängste sich reduzieren können, wenn sie nicht mehr vermieden werden – es ist leicht/liegt auf der Hand, diesen gut gemeinten Ratschlag zu geben. Viel weniger wissen, was es bedeutet, sich diesen Ängsten zu stellen. Jetzt sind Sie mutig genug, genau das zu tun. Sie lernen gerade, mit Menschen ohne Angst in Kontakt zu kommen. Aber wie Sie richtig schreiben, braucht dies Zeit und manche brauchen mehr Zeit, andere weniger. Kein Richtig oder Falsch. Jetzt spüren Sie zusätzlich, dass jedes Drängen von außen auf menschlichen Kontakt Sie in Ihrem Fortschritt zurückwirft. Toll, dass Sie das so erkennen! Denn jetzt gilt es für Sie nun mehr Grenzen zu ziehen, sich abzugrenzen von den gut gemeinten Ratschlägen anderer, die Sie in Ihrem Prozess behindern. Sie können Menschen nicht dazu zwingen, zu verstehen. Vielleicht müssen andere Ihren Prozess auch gar nicht so genau verstehen, vermutlich können das viele auch nicht. Es klingt, als ob Sie die vermeintlich gut gemeinten Ratschläge der anderen am meisten belasten würden – verständlich! Konzentrieren Sie sich auf sich und Ihren Prozess, bei dem Sie sich im besten Fall von einem:r Psychotherapeut:in begleiten lassen, dem Sie in der Behandlung der sozialen Phobie vertrauen. Vielleicht möchten Sie sich für die gut gemeinten Ratschläge der anderen außerhalb Ihres Therapieprozesses bedanken ebenso wie in das Vertrauen dieser anderen in Sie, dass Sie die Expertin für Ihre Ängste sind und diese im Therapieprozess gut versorgt werden, dies jedoch Zeit braucht. Vielleicht möchten Sie dann das Thema wechseln, denn es kann anstrengend sein, sich ständig und überall den eigenen Ängsten zu stellen. Schritt für Schritt. Erkennen Sie das Wohlwollen der anderen an, grenzen Sie sich aber auch klar ab, indem Sie vermitteln, dass Sie sich gut um Ihre Ängste kümmern.

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