Toxische Beziehungen – was tun?

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Wo soll ich nur anfangen? Vor ein paar Jahren hat meine Mutter ziemlich viel getrunken. Ich hab auch einen kleinen Bruder er ist 2,5 Jahre jünger als ich. Damals hab ich mich um alles gekümmert, ich musste alles tun damit nicht jeder erfährt was bei uns abging. Wir waren eine ordentliche Familie. Meine Eltern hatten beide eigene Firmen. Uns ging’s gut. Und dann ging der Bach unter. Meine Mutter hat sich entschieden einen Magenbypass zu machen. Nachdem sie sehr viel abgenommen hat fing sie an zu trinken. Sie zog sich fast Nackt an. Sie hatte sexuelle Störungen. Sie suchte sich dauernd einen Typen, die mich immer so anekelten. Sie war da noch VERHEIRATET. Wie oft habe ich sie schon beim Sex erwischt. Problem war ich hab es immer ausgeblendet und nie richtig hergezeigt dass es mich stört. Ich hab dieses Leben als selbstverständlich gehalten. Ich wusste nicht was elterliche liebe bedeutet. Dann kam der Tag an dem sich etwas änderte. Als mein Vater wieder zurück kam, kam er mit dem Jugendamt. Mein Bruder war damals zum Glück auf einem Judocamp und musste das alles nicht mit ansehen. Ich tat wirklich alles um es mir nicht anmerken zu lassen. Hab immer meine Maske aufgesetzt. Es hat mich auch gar nicht verstört diese ganze Situation. Ich hab immer wieder Geld von meiner Mutter gestohlen. Es waren keine kleinen Summen. Ich muss zu geben, dass ich das zum ersten Mal zugebe. Das Jugendamt schickte mich zur Therapie. Ihr denkt wahrscheinlich es hat geholfen? Fakt ist dort auch habe ich meine Maske aufgesetzt. Ich bin so gut im Lügen, dass ich selbst die Therapeuten blenden konnte. Ich wollte einfach selbst nicht zu lassen das alles zu Fühlen. Ich wollte nicht wissen dass es eine liebevolle Familie gibt. Ich glaube ich wäre dann einfach zu neidisch. Fazit meiner Geschichte ist dass es nach 4 Jahren nah dem ich dachte es wäre zu ende immer noch nicht zu ende ist. Ich mein ich wohne jetzt mit meinem Vater in Wien. Bald wird er ausziehen. Ich tue immer so als würde ich das alles wollen aber in Wirklichkeit wird es mich zerstören. Ich werde allein nicht klar kommen. Finanziel schaff ich das, aber Psyisch komme ich alleine nicht klar.
Ich habe kaum Freunde die dich ich habe haben ein eigenes Leben, eigene Probleme und Sorgen. Ich bin gern allein. Ich verschließe mich gern in mein Zimmer verbinde da die Tage. Alles nur damit die Zeit schneller rennt. Ich bin Müde. Ich würd am liebsten den ganzen Tag nur schlafen und essen. Also wie ihr seht. Jahrelang nah dieser Geschichte kommen die Auswirkungen. Ich hab mich von meiner Familie komplett abgewandt. Sie haben Mir auch nie wirklich gezeigt dass sie Interesse an mir haben, dasss sie mir helfen wollen. NICHTS kam von deren Seite. Die einzigste Person die an meiner Seite IMMER war meine Tante (nicht blutsverwandt, 73 Jahre) sie kannte meine Geschichte. Sie wusste wie ich behandelt wurde. Und sie hat immer gesagt sowas ist nicht okay und sowas ist nicht normal. Sie ist dieses Jahr verstorben. Vor 4 Monaten. Ich vermisse sie so sehr. Seit dem setzte ich immer häufiger meine Maske auf. Ich lache obwohl die Leute wissen dass ich grad trauer. Ich will auch nicht dass die wissen dass ich instabil bin. Ich bin sehr hochempfindlich. Bei so Sachen wie ärger kommen mir immer gleich tränen obwohl es eigentlich nicht wirklich schlimm ist. Ich weine bei Sachen die ganz normal sind. Ich bin so empfindlich. Das ist wirklich das erste mal dass sowas laut aus meiner Seele kommt. Und diesmal ist es keine Lüge. DAS BIN ICH. Und es ist an der Zeit dass mal endlich wahrzunehmen dass ich ein Problem habe. Schluss mit Lügen. Heute möchte ich euch einfach alles erzählen .
Ich hab so sehr den drang Mama zu werden. Ich wünsche mir so sehr ein Kind und ich bin erst 17. Ich glaube dass ist weil ich etwas haben möchte um dass ich mich kümmern kann. Jemanden den ich lieben kann. Jemanden zu zeigen dass ich auch lieben kann.
Ich bin seit fast 2 Jahren in einer Internet Beziehung. Diese Beziehung tut mir keinesfalls gut. Er ist genauso depressiv wie ich. Hat genauso Probleme mit sich selbst wie ich. Deshalb war das so eine Stütze zu wissen ich bin nicht allein, es gibt noch jemanden der solche Gedanken hat. Wir sind Seelenverwandte. Allerdings hat er einen spezifischen Umgang mit mir. Wir lieben uns keine Zweifel und ich weis dass er mich unfassbar sehr liebt, aber er kann nicht mit mir umgehen. Wie schon gesagt ich bin sehr empfindlich. Er nutzt es so oft aus, er wirft mir immer dann die Sachen vor, die ich ihm anvertraue. Er beleidigt mich. Er macht mich runter. Das sind Momente wo ich mir denke warum bin ich mit ihm. zusammen? Aber trotz der Sachen, ist er die einzige Person die mir Aufmerksamkeit schenkt, die mir liebe manchmal zeigt und die Person mit der ich 24/7 am Tag schreibe. Mir ist bewusst dasss diese Beziehung sehr Toxisch ist, aber ich kann mich einfach nicht von ihm trennen. Er ist die einzige Person die meine Geschichte kennt. Und mir wäre dass viel zu anstrengend jemand anderen meine Geschichte zu erzählen.
Wenn ich mit jemand anderem schriebe und sehe oh er hat aber einen anderen Schreibstil dann kann ich diese Person nicht einmal mehr einschätzten. Ich weis nicht wie er das meint, warum er nicht antwortet. Ich liebe ihn und bin dankbar für die Zeit und die Momente wo er mir geholfen hat. Ich bin süchtig nah dem drang mit ihm zu schreiben. Frühe konnte ich mir Zukunft sehr gut vorstellen, was ich als Nächstes tun werde wie unsere Beziehung aussehen wird und jetzt? Ich kann das nicht mehr. Meine lebensfreuende ist erloschen (oder wie auch immer man das nennt).
Ich bin es Leid, dass Menschen so tun als wär dieses Leben so wunderschön. In Wirklichkeit ist das nur eine pure Quälerei. Das Leben ist so undankbar.
Es gibt noch so einiges das ich erzählen könnte, aber das wäre dann wohl ein Buch geworden.
Ich würd mich über eine Antwort sehr freuen, denn ich weis echt nicht mehr weiter!

1 comment

  1. Sie haben in Ihrem Leben zweifellos bereits viel durchgemacht. Sie haben früh Verantwortung übernommen, die eigentlich Ihren Eltern zugefallen wäre. Sie haben den Zerfall der Beziehung Ihrer Eltern hautnah miterlebt, ohne dass Sie dabei als Kind entsprechenden Schutz erfahren hätten. Das Bedürfnis, eigene Beziehungen zu schaffen, in denen Sie Schutz erfahren und bieten können, wie Sie sich das von einem Partner und einem eigenen Kind vielleicht wünschen, wäre alleine aus diesem Erlebnis heraus nachvollziehbar. Ebenso wie das Bedürfnis, sich selbst zu schützen, indem Sie eine Maske aufsetzen und Gefühle kaum zulassen. Es steht außer Frage, dass Sie bisher mit mehr Belastungen umgehen mussten, als dies vielleicht bei anderen Menschen Ihres Alters der Fall ist.
    Nun können Sie Vergangenes nicht ändern. Sie können nur ändern, wie Sie in der Gegenwart damit umgehen. Sie können auch ändern, wie Sie sich in der Gegenwart weiter verhalten und inwieweit Sie sich dabei von Vergangenem zurückhalten lassen. Es klingt, als gäbe es da ganz viele Gefühle in Ihnen, die jede kleine Gelegenheit zu ergreifen versuchen, um an die Oberfläche zu gelangen, was Sie als Empfindlichkeit bei Ihnen feststellen. Wenn Sie mal überlegen, wie viele Gefühle sich da angestaut haben müssen, bei all dem Leid, dass Sie erfahren haben, ist Ihre Empfindlichkeit total logisch. Ebenso wie es logisch ist, dass Sie sich jemanden wünschen, der Sie versteht, der für Sie da ist und Ihnen den Schutz und die Geborgenheit vermittelt, die Sie bisher vermisst haben. Und genau so eine Beziehung verdienen Sie auch. Nun ist es oft so, dass uns Vertrautes Geborgenheit vermittelt, auch wenn das Vertraute per se uns nicht zwangsläufig gut tut. Ihr Partner kann Sie verstehen, weil er ähnliche Probleme hat wie Sie, doch sein Verhalten Ihnen gegenüber tut Ihnen nicht zwangsläufig gut. Zugleich ist es nachvollziehbar, dass Ihnen eine Trennung dennoch nicht möglich erscheint, wo Sie in dieser Beziehung doch erstmals auch Bedürfnisse von Ihnen erfüllt sehen, die es bisher nicht wurden. Da ist es verständlich, dass Sie sich möglicherweise gerade fühlen, als würden Sie anstehen, als würde es keinen Ausweg geben. Den gibt es allerdings immer. Manchmal möchten wir ihn vielleicht nicht sehen, weil es anstrengend ist, einen anderen Weg zu gehen, als den, den wir gerade beschreiten. Wenn Sie sich Veränderung wünschen, sei es in Bezug auf Beziehungen oder darauf wie Sie sich fühlen, ist es wichtig, andere Wege zu gehen und neue Erfahrungen zuzulassen. Lassen Sie sich unbedingt im Rahmen einer Psychotherapie unterstützen! Früher war es zum Selbstschutz vielleicht wichtig für Sie zu wissen, dass Sie andere blenden können und dafür haben Sie die damalige Therapie genützt. Überlegen Sie, was heute für Sie wichtig ist. Wo möchten Sie hin? Jetzt wissen Sie – und es klingt, als würden Sie sich gut kennen -, dass es für Sie schwierig wird, wenn Sie nicht mehr mit Ihrem Vater leben, aber vielleicht möchten Sie irgendwann auf eigenen Beinen stehen können? Sie werden alles schaffen, was Sie für möglich halten. Geben und gönnen Sie sich den Raum und die Zeit einer Psychotherapie, um sich mit Ihren Gefühlen in einem geschützten Rahmen auseinandersetzen zu können, um Ihren eigenen Wert zu erfahren, um in Beziehungen zu sein, in denen Sie sich wertgeschätzt, geborgen und umsorgt fühlen. Seien Sie dabei ruhig anspruchsvoll gegenüber Ihrer Therapeutin/Ihrem Therapeuten. Ihre Psychotherapie wird nur erfolgreich sein, wenn Sie einen Nutzen für sich daraus ziehen können. Werfen Sie gerne einen Blick auf unsere Infoseite hier zur Kategorie “Suche nach professioneller Hilfestellung”, um herauszufinden, wie Sie eine Psychotherapie bekommen können.

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