Wer bin ich eigentlich?

3

Ich bin verwirrt. Ich sehe mich selbst immer als wertlose Person, alle stehen über mir. Ich traue mich nicht vor anderen zu sprechen. Ich kann nicht mit anderen reden und ich will es gar nicht. Ich habe mich so sehr zurückgezogen, dass ich ganz vergessen habe, wer ich bin. Was mag ich? Wer bin ich eigentlich? Ich habe jahrelang allen etwas vorgemacht, wollte immer alle glücklich machen. Ich habe alle getan für die Leute in meinem Umfeld, habe mich selbst vernachlässigt. Jetzt habe ich mich so sehr isoliert, ich will mich nicht mit meinen „Freunden“ treffen, weil ich weiß, das alle oberflächlich sind und sich gegenseitig etwas vormachen. Ich bin zu unfähig mich anderen anzuvertrauen und ich traue mich nicht, Ich selbst zu sein. Ich weiß gar nicht, wie ich Ich selbst sein kann. Ich weiß selbst, dass ich nicht wertlos bin, aber es geht nicht in meinem Kopf rein. Ich weiß selbst, dass das alles Blödsinn ist, was ich denke, aber ich kann nichts umsetzen. Ich traue mich nichts mehr. Wenn andere um mich herum sind, wirke ich glücklich, bisschen dümmlich und wie eine Träumerin. Innerlich zerbreche ich und frage mich, warum ich nicht einfach normal sein kann. Eine Therapie kann ich mir nicht leisten und ich traue mich nicht ein Seelsorgetelefon anzurufen, weil ich denke, dass meine Probleme nicht so ernst genommen oder nicht verstanden werden. Ich habe angst, dass ich mich falsch ausdrücke und niemand mein Problem versteht. Ich brauche Hilfe, diese Gedanken in meinem Kopf zerstören mich, ich will einfach wieder ein normales Leben haben…

1 comment

  1. Gedanken wie jene, die Sie sich hier von der Seele geschrieben haben, können sehr belastend sein. Ihr Wunsch nach Normalität ist verständlich. Von dem, was Sie berichten, klingt es, als ob Sie infolge des Eindrucks, anderen gegenüber unterlegen zu sein, zunehmend das Gefühl dafür, wer Sie eigentlich sind, verloren hätten, was durch Ihren zunehmenden Rückzug vor anderen verstärkt wird, da wir tatsächlich durch die Rückmeldung anderer viel darüber lernen, wie und wer wir eigentlich sind. Es ist nachvollziehbar, dass Sie sich nicht mehr mit Freunden treffen wollen, weil Sie vermutlich auch nicht mehr die Gewohnheit haben, sich auf andere einzustellen, wie Sie sie früher, als Sie alles für die Leute in Ihrem Umfeld getan haben, vermutlich im Übermaß hatten. Sie schreiben, Sie wissen selbst, dass Sie nicht wertlos sind, aber es geht nicht in Ihren Kopf, obwohl Sie wissen, dass es Blödsinn ist, zu denken, sie seien wertlos. So geht es uns allen manchmal. Man weiß es, aber man fühlt es nicht. Dafür müssen Sie die Erfahrung machen, wertvoll zu sein. Dieser Schritt, sich anderen auszusetzen und anzuvertrauen, kann natürlich auch Angst machen. Was, wenn mich der andere nicht wertvoll empfindet, versteht und ernst nimmt? Dabei haben Sie diesen Schritt hier schon gewagt. Sie haben Ihre Gedanken und Probleme niedergeschrieben und darauf vertraut, dass diese ernst genommen werden. Und Sie werden ernst genommen, mit all Ihren Gedanken und Problemen, für die Sie definitiv gute Gründe haben. Vielleicht wurden manche Gedanken anders verstanden als sie gemeint waren, aber gerade in diesem Prozess, einander zu verstehen zu versuchen, entwickelt man zunehmend ein Bild von sich selbst, wer man ist und wer man nicht ist. Vertrauen Sie sich jemandem an und lassen Sie sich in diesem Prozess professionell unterstützen. Sie schaffen das und Sie sind gut, genauso wie Sie sind. Vielleicht möchten Sie sich auch durch unsere FAQ-Seite hier klicken, um herauszufinden, wie man Psychotherapie finden und finanzieren kann.

GDPR Cookie Consent with Real Cookie Banner